Michael Conrads, 1977 in Grevenbroich geboren studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, wo er 2007 bei Pia Stadtbäumer Diplom machte.
In seinen Gemälden experimentiert der Künstler mit der Verdichtung unterschiedlicher grafischer Elemente aus dem Formenvokabular der Moderne, und bedient sich selektiv der allgegenwärtigen Überfülle an Referenzen.
Conrads Arbeiten entfalten eine unaufdringliche Kraft, die den Blick des Betrachters in ein Labyrinth des Sehens hineinzieht, auf dessen Wegen man sich auf mehr als eine Weise verlieren kann. Der Künstler löst das Maschenwerk aus rationaler Planung und irrationaler Verfransung allerdings nicht auf, sondern erweitert es noch – hinein in vieldeutige Bildräume und in eine spannungsreiche Unübersichtlichkeit.
Auch neue Arbeiten aus der Werkserie der Exzentrischen Dreieckskompositionen (Zygoten) werden Teil der Ausstellung sein. Dabei handelt es sich um mittel- bis großformatige Arbeiten, auf denen jeweils ein schematisches Mandala zu sehen ist. Das Bildmotiv ist eine klare Referenz an die Arbeit Kreis Mo (1963) des „German-Pop-Art“ Künstlers Manfred Kuttner. Der serielle Ansatz ermöglicht Conrads Bild für Bild variierende malerische Interpretationen des Grundmotivs, Kreis Mo dient hier nicht als Vorlage, sondern eher als Ausgangspunkt einer eigenen Untersuchung des Motivs. Dessen Grundkonstruktion wird in jeder Arbeit durch abwechselnd feinen und stellenweise rauen Umgang mit Malmitteln wie Gesso, Arcyl, Pigment, Öl, Bitumen und Schellack, sowie unter Verwendung von Farbdunkel-Kontrasten aufgebrochen, so dass sich das schematische Mandala an einigen Stellen bis hin zur Unkenntlichkeit dekorativ zersetzt. Des Weiteren arbeitet der Künstler in jedes Werk unterschiedliche Materialien wie Stoff, Zeitungs- oder Sandpapier ein und collagiert den Malgrund auf diese Weise zu einer heterogenen Fläche, innerhalb derer das Farbannahmeverhalten variiert, was Conrads kompositorisch gewandt auszunutzen vermag.
Des Weiteren fertigte der Künstler exklusiv für die Ausstellung im Kunsthaus Jesteburg komplett neue Arbeiten an: Inkjet-Prints, die auf Collagen aus vorgefundenenen Musterbögen basieren, und die in ihrer multimedialen Genese verschiedenste Werkstadien durchliefen, erweitern das Werk des Künstlers.