Camillo Ritter: NOKARGO

Camillo Ritter: NOKARGO

Camillo Ritter: NOKARGO

Am Sonntag, den 17. Oktober 2021 um 15:30 Uhr laden wir Sie sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „NOKARGO“ des Künstlers Camillo Ritter ein.

„Man stelle sich ein erstauntes Kind vor, verwundert über die umgekehrte Welt, beim Blick durch die eigenen Beine.“ Dieses Zitat des Künstlers könnte ein Leitbild für Camillo Ritters Ausstellungsvorhaben im KVJ sein. Mit seiner extra für den Verein produzierten Einzelausstellung will der Künstler einen fantasievollen, dichten, atmosphärischen Ort schaffen, der Betrachtende auf viele unterschiedliche gedankliche Reisen schickt. Seine fotografischen und installativen Arbeiten lassen sich nie exakt ausdeuten, können zeitgleich Gefühle von Fremdheit und Vertrautheit hervorrufen. Mitunter wirken sie wie aus mystischen, märchenhaften Erzählungen entnommen, oder lassen auf zarte Weise Erinnerungen an Träume oder Erlebnisse aus der frühen Kindheit aufkommen. Auch der Titel der Ausstellung mag wirken wie ein fiktiver Ort aus einem Western, oder ein Wort aus einer fremden Sprache, mit dem wir dennoch eine ganze Reihe Assoziationen verbinden. 

Jesteburg, 2021, Ausstellung von Camillo Ritter „Nokargo“ im Kunstverein Jesteburg, Copyright photo: Fred Dott
DEU, Jesteburg, 2021, Ausstellung von Camillo Ritter „Nokargo“ im Kunstverein Jesteburg, Copyright photo: Fred Dott

Ein wiederkehrender Ausgangspunkt der Skulpturen und Fotografien Ritters könnte die Begegnung mit einer Art elementarer Orientierungslosigkeit sein. Eine Orientierungslosigkeit, die, neben dem klammen Unwohlsein aufgrund des Gefühls, haltlos irgendwo im Universum zu schweben, das Potenzial zu komödiantischer Freude bereithält. 

Im Oeuvre Ritters finden sich Filme und Videos, Videos in Plastiken, Keramikarbeiten und Fotografien, genauso wie keramische Objekte in Fotografien. In neueren Werken sind diese Medien oft ineinander verschlungen. Die Grenze zwischen analog und digital wird hybrid und vom Künstler immer wieder in unterschiedliche Richtungen verschoben. Camillo Ritters Arbeiten scheinen zu klackern, zu flirren oder zu flattern. Es mag der Eindruck entstehen, sie schlügen Haken und kippten von Einem ins Andere, von Innen nach Außen, von Unbelebtem zu Belebtem oder von Digitalem ins Körperliche. Diese Kippmomente sind es vermutlich die Camillo Ritter – durchaus mit Verspieltheit – immer wieder sucht. 

DEU, Jesteburg, 2021, Ausstellung von Camillo Ritter „Nokargo“ im Kunstverein Jesteburg, Copyright photo: Fred Dott
DEU, Jesteburg, 2021, Ausstellung von Camillo Ritter „Nokargo“ im Kunstverein Jesteburg, Copyright photo: Fred Dott

Camillo Ritter wurde 1990 in Messenkamp in Niedersachen geboren. Von 2012 bis 2014 studierte er Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim und wechselte 2014 an die HFBK Hamburg. 2021 machte er seinen Master in der Klasse von Andreas Slominski. Während der letzten Jahre nahm er an zahlreichen Gruppenausstellungen teil. 2020 erhielt Camillo Ritter das Leistungsstipendium des Freundeskreis der HFBK.

 

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