Ausgehend von einem Pavillon als Verkörperung skulpturaler Architektur hat Erika Hock, deren bisherige künstlerische Auseinandersetzung sich an der Schnittstelle von Skulptur und Architektur verorten lässt, einen für den Außenraum bestimmten temporären Projektionsraum entwickelt. Erstmals realisiert in dem zum Künstlerverein Malkasten gehörenden Jacobigarten, stellt sich die Arbeit Erika Hocks – eigenständig betrachtet – zunächst als eine begehbare (und besitzbare) Skulptur dar. Eingefügt in die Umgebung des historischen Jacobigartens, der nach dem Vorbild englischer Gärten der Naturromantik Anfang des 19. Jahrhunderts vom Philosophen Friedrich Jacobi angelegt wurde, knüpft sie an die Tradition von Pavillonbauten als Erweiterungen der Gartenarchitektur an.
Erika Hocks Skulptur im Jacobigarten versteht sich darüber hinaus auch als experimentelle und mobile Pavillonarchitektur. Bewusst außerhalb vom konventionellen Ausstellungsraum positioniert ermöglicht diese einen neuen Ort für Projektion und Reflektion. Die Form des Pavillons lässt sich auf die mehrfache Faltung einer ebenen Fläche zurückführen. Projektionsfläche, Zuschauerraum und Überdachung sind somit unmittelbar miteinander verbunden und ergeben sich aus einer Linie. Erika Hock führt mit ihrem skulpturalen Ansatz das Konzept früherer Arbeiten fort, bei denen sie mit erweiterten Displayarchitekturen andere Künstler zu unterschiedlichen Kollaborationen einlud.
Bei der Realisierung des Projektes Cineorama – Pavilion of Moving Images ist mit Philipp Fürnkäs erstmals ein Kurator ihr Partner. Das von Philipp Fürnkäs unter Beteiligung von Erika Hock entwickelte Programm bindet sich thematisch an die geschaffenen räumlichen Gegebenheiten und deren Umgebung an. Raum, Architektur, Utopie, Urbanität und Natur sind die offenen Sujets der ausgewählten künstlerischen Beiträge, die beginnend mit dem 21.06.2012 jeweils donnerstags ab 20h für die Dauer von 9 Wochen präsentiert werden. Das Spektrum der Formate reicht von Vorführungen von Filmarbeiten über Präsentationen von künstlerischen Projekten bis hin zur Lecture-Performance. Das Programm umfasst dabei generationsübergreifend etablierte bis junge künstlerische Positionen. Einführungen, Gespräche und anschließende Diskussionen mit den eingeladenen Künstlern sollen die inhaltliche Auseinandersetzung mit den vorgestellten Arbeiten vertiefen und den Raum für Diskussion öffnen.
Cineorama – Pavilion of Moving Images
Ausstellungsdauer: bis zum 16.08.2012
jeden Donnerstag um 20 Uhr
Jacobigarten im Künstlerverein Malkasten
Jacobistraße 6
40211 Düsseldorf
Das vollständige Programm unter Cineorama Project